Sybille Bauer

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Drache ist ein kleines Bild des Frohsinns, zumal das chinesische Zeichen auf einer Blüte in warmem Rot ruht. In der chinesischen Tradition sind Drachen nicht bedrohlich, wie in unserer Tradition. Wir begegnen zum Beispiel in der Nibelungensage einem gefährlichen Drachen. Er bewacht einen Goldschatz und der Held Siegfried hat die Aufgabe, dieses durch und durch böse Wesen zu töten.
Chinesische Drachen dagegen sind Symbole für Glück und Intelligenz. Man findet sie auf den Seidenbrokatkleidern der Kaiser, die ihren Thron Drachenthron nannten. Auf meinem Bild Drache herrscht Harmonie zwischen dem Fabelwesen und der Natur, von der es umgeben ist.
Vor lichtem Hintergrund sind auch die Punkte in dem Bild eng verbunden. Wie der Bildtitel andeutet, hat sich jeder von ihnen mit einem anderen in Verbindung gesetzt. Es bleibt somit keiner allein. Ihre Verbindungen scheinen zu fließen von oben rechts nach unten links. Manche haben leuchtende Farben, andere ähneln kleinen Bächen. In ihnen wirken kleine Perlen wie Wassertropfen. Eine Begrenzung setzt den Fließbewegungen einen Halt.
Die Farbe Grau assoziieren wir oft mit dem Monat November und mit einer gewissen Melancholie. Und doch ist es faszinierend, die Nuancen von Grau zu studieren. Unsere Alltagssprache kennt viele Bezeichnungen, wie Taubengrau, Anthrazit oder Aschgrau. Diese drei sind neutral, während Mausgrau, oder „eine graue Maus“ als Bezeichnung für einen Menschen nicht schmeichelhaft ist. Auf meinem Bild ist Grau in vielen Abstufungen zwischen Schwarz und Weiß zu sehen. Die verschiedenen Materialien Wollstoff, Wildseide, Seide, Spitze, ein Knopf, Perlen ein Strass-Schmetterling sowie verschiedene Stickgarne laden ein, sich in Nuancen von Grau zu vertiefen.
Eine solche Flusslandschaft mit Blumen gibt es nur in der Kunst. Die Blumen und Gräser am Ufer des Flusses beachten keinerlei Naturgesetze. Ihre Größe ist unwirklich, ebenso die Perspektive, mit der der Betrachter sie anschaut. Die Flussarme schlängeln sich durch einen moosigen Boden und fließen vollkommen unreguliert. Wir sehen nicht auf eine irgendwo existierende Landschaft, sondern auf eine Kombination verschiedener Elemente. Sie sind im wahrsten Sinne des Wortes fantastisch. Immerhin – der Rahmen aus Eichenholz fängt alles ein.