Sybille Bauer

Mohn. Rot kann aber auf anderen Bildern bedrohlich wirken oder auf Blut hinweisen. In Mohn geht es aber um die Freude über farbenprächtige Blüten. Sie haben sich ganz von der Natur gelöst. Die Form ihrer Blätter und Stängel entstammt dem Reich der Fantasie. Auch ihr weißer Untergrund bleibt rätselhaft. Liegen Sie auf einer Tischdecke? Blühen sie, obwohl noch Schnee liegt? Müssen diese Fragen wirklich beantwortet werden?

Mohn. Rot kann aber auf anderen Bildern bedrohlich wirken oder auf Blut hinweisen. In Mohn geht es aber um die Freude über farbenprächtige Blüten. Sie haben sich ganz von der Natur gelöst. Die Form ihrer Blätter und Stängel entstammt dem Reich der Fantasie. Auch ihr weißer Untergrund bleibt rätselhaft. Liegen Sie auf einer Tischdecke? Blühen sie, obwohl noch Schnee liegt? Müssen diese Fragen wirklich beantwortet werden?
Diese Tulpenfelder wirken, als ob sie von einer Drohne aus fotografiert worden wären. Der Frühling ist schon weit vorangeschritten, sodass sie ihre Farbenpracht ganz entfalten konnten. Der streng geometrische Aufbau des Bildes mit dem Verlauf der Felder im 45°-Winkel zum Bilderrahmen signalisiert aber, dass es hier nicht nur um Schönheit geht, sondern um die Tulpe als Handelsware.
Nur in der Kunst ist es möglich, dass ein 1515 in einem Holzschnitt von Albrecht Dürer, dargestelltes RHİNOCERVS seinen Panzer ablegt und eine andere Gestalt annimmt, nämlich die eines RHİNOCERVS in SeidenRosen. Dürer stellte keineswegs eine Nashorn dar, sondern seine Vorstellungen von diesem Tier. Er hatte sie nicht durch eigenes Sehen, sondern durch Beschreibung und Skizze eines anderen entwickelt. Von dem RHİNOCERVS in SeidenRosen ist nur der Umriss zu sehen. Auch dieser wird aber von etlichen ausgestickten SeidenRosen durchbrochen. Dennoch behält das RHİNOCERVS seine Wuchtigkeit, unterstützt durch die statische Haltung. Und trotzdem schafft es die chinesische Seide, ihm eine gewisse Eleganz zu verleihen. Kein Rahmen sollte dieses Motiv einfangen.
Seit der Romantik ist der Wald in Deutschland ein romantischer Mythos. Das gilt erst recht für einen Eichenwald. Warum also nicht, einmal eine Oper im Wald aufführen? Die Zauberflöte im Eichenwald beschäftigt sich mit der Wirkung der Musik auf die herunterfallenden Blätter. Sie kleiden sich dem Anlass gemäß verziert. Einzelne Verzierungen machen sich auf dem Notenblatt selbständig.